Viel mehr als Wind und Sonne:

So vielseitig, verlässlich und flexibel ist Biogas

Biogas ist jederzeit verfügbar, unabhängig von Tageszeit oder Witterung. Es ist preisstabil, speicherbar und kann je nach Bedarf flexibel in Strom, Wärme oder klimafreundlichen Kraftstoff umgewandelt werden. All das macht Biogas zu einem essenziellen Baustein für die Versorgungssicherheit während der Energiewende. Noch dazu trägt die Vielfalt der für die Biogasproduktion angebauten Energiepflanzen zum Artenschutz bei. Mehr Mehrwert geht nicht, finden wir.

Biogas schafft Strom

Die deutschen Biogasanlagen erzeugen Strom für 9,5 Millionen Haushalte. Es könnten noch 2 Millionen mehr sein, wäre da nicht die durch das EEG vorgegebene Begrenzung der Stromproduktion (Höchstbemessungsleistung). Der Vorteil von Strom aus Biogasanlagen: Er ist deutlich klimafreundlicher als Strom aus fossilen Energieträgern und erzeugt weniger als die Hälfte an CO2. Zudem ist die Stromerzeugung aus Biogas witterungsunabhängig und kann flexibel eingesetzt werden, wenn Wind- und Sonnenenergie einmal ausfallen. So sorgt Biogas für Stabilität im Stromnetz der erneuerbaren Energien und ist sozusagen der Kitt der Energiewende.

Biogas schafft Wärme

Mehr als die Hälfte unseres jährlichen Energieverbrauchs verwenden wir für Heizenergie. Bei der Stromerzeugung aus Biogas entsteht Wärme quasi als „Nebenprodukt“. So kann eine Biogasanlage am Ortsrand über ein Nahwärmenetz preiswerte, regionale und regenerative Heizenergie liefern. Neben Wohnhäusern lassen sich damit Schulen, Turnhallen, Schwimmbäder, Krankenhäuser oder Kindergärten beheizen. Steht die Anlage nicht in unmittelbarer Nähe, kann Biogas auch einige Kilometer durch eine spezielle Leitung zu einem Blockheizkraftwerk geleitet werden, das etwa im Keller einer Schule oder eines Schwimmbades steht. Dort wird es dann in Strom und Wärme umgewandelt.

Biogas schafft Kraftstoff

Erdgas besteht zu 98 Prozent aus Methan, Biogas lediglich zu 50 bis 60 Prozent. Um es in das Erdgasnetz einspeisen zu können, muss es jedoch den gleichen Methangehalt haben wie Erdgas. Dafür wird es in speziellen Verfahren „gewaschen“, das CO2 wird dabei entfernt. Das Endprodukt nennt sich Biomethan. Es kann dem Gasnetz flexibel entnommen werden, etwa an einer Gaszapfsäule für gasbetriebene Fahrzeuge oder auch durch ein Blockheizkraftwerk für die Strom- und Wärmeerzeugung. Biomethan lässt sich außerdem zu LNG (Liquified Natural Gas) verflüssigen. In dieser Form kann es als Kraftstoff für LKW und Schiffe genutzt werden.

Biogas schafft Dünger

Für Biogas wird substratreiche Biomasse gebraucht wie etwa Gülle, gehäckselte Energiepflanzen, Klärschlamm oder Bioabfall. Als Gemisch wird diese in luftdicht abgeschlosse­nen Gärbehältern mithilfe vieler verschiedener Mikroorganismen vergoren und zu Biogas umgewandelt. Dabei geht ihre unangenehmste Eigenschaft verloren: Der Geruch. Zurück bleibt ein stoffliches Gärprodukt, das sich hervorragend als Dünger eignet und sowohl in fester, flüssiger als auch pelletierter Form weiterverarbeitet werden kann. Auch verhindert der Vorgang, dass Methan aus unvergorener Gülle in die Atmosphäre entweicht. Dadurch wird der CO2 Ausstoß jährlich um viele Millionen Tonnen reduziert.

Biogas schafft Artenvielfalt

Jeder kennt das Vorurteil: Für Biogas werden hektarweise ausschließlich Monokulturen aus Mais angebaut. Dabei kann beinahe jede Pflanze in Biogasanlagen vergoren werden. Immer mehr Anlagenbetreiber bauen inzwischen alterna­tive, ökologisch wertvolle Energiepflanzen an, die unsere Felder bunter und artenreicher machen. So trägt Biogas zum Artenschutz bei – entgegen aller Voruteile.

Nicht genug?

Hier findest du 26 weitere Gründe für Biogas.

Weiterlesen