Warum Biogas?

Wir kennen 26 Antworten. Du auch?

Es gibt viele gute Gründe für Biogas. 26 findest du auf dieser Seite. Lass dich überraschen, wie viele davon du schon kennst und wie viele dich staunen lassen.
Klick auf das + für mehr Infos.

Das Biogas einer durchschnittlichen Biogasanlage ermöglicht eine Netto­-Einsparung von 650 Tonnen CO2 pro Jahr – im Vergleich zur Energiegewinnung als fossilen Energieträgern. Berechnen lässt sich dies so:

Eine beispielhafte 190­kW­ Biogas­anlage erzeugt jährlich etwa 1,5 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom und speist 350.000 kWh Wärme ins Wärmenetz. Sie versorgt damit etwa 450 Haushalte mit Elek­trizität und 30 Haushalte mit Heizenergie. Dafür werden knapp 7.000 Tonnen Biomasse verwendet und es kommt zu Gesamtemissionen von 455 Tonnen CO2 pro Jahr. Die gleiche Menge an Strom und Wärme von fossilen Energieträgern erzeugt 1.100 Tonnen CO2.

Weitaus höhere Einsparungen ergeben sich, wenn mehr Gülle oder Rest-­ und Abfallstoffe eingesetzt werden. Eine maximale Auswei­tung der Wärmenutzung auf bis zu 100 Haus­halte pro Anlage würde sogar Einsparungen von nahe­zu 100 Prozent ermöglichen.

Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, springt Biogas als Lückenfüller ein, um Strom und Wärme klimafreundlich bereitzustellen. Es kann bis zu mehreren Tagen zwischengespeichert werden und kommt dann zur Anwendung, wenn es gebraucht wird.

Wenn also viel Wind weht und die Sonne scheint, fahren die Blockheizkraftwerke der Biogasanlagen herunter. Wenn die Stromerzeugung aus Wind und Sonne zurückgeht, fahren sie schnell wieder hoch. Nur im Zusammenspiel der verschiedenen Erneuerbaren Energien kann langfristig eine Stromversorgung erreicht werden, die Klimaschutz mit Zuverlässigkeit und niedrigen Kosten verbindet.

Die deutschen Biogasanlagen erzeugen Strom für 9,5 Millionen Haushalte. Kurzfristig könnten sie 20 Prozent zusätzliche Energie produzieren. Eine Steigerung um insgesamt 19 Terawattstunden (TWh) Gas bzw. 7 TWh Strom wäre jederzeit möglich und könnte den Strombedarf von 2 Millionen zusätzlichen Haushalten decken. Dazu müssten jedoch begrenzende Hürden, vor allem im Erneuerbare-Energien-Gesetz sowie im Baugesetzbuch, zumindest vorübergehend ausgesetzt werden.

Biogas kann zu Biomethan aufbereitet und von Gasfahrzeugen getankt werden. Mit dem Gasertrag aus vier Strohballen kann ein Gasauto ein Jahr lang fahren. Biomethan als Kraftstoff reduziert den CO2-Ausstoß um 90 % (im Vergleich zu einem Benziner).

Die Stromerzeugung in Biogasanlagen ist zu jeder Jahreszeit, zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter möglich.

Wenn Gülle zuerst in Biogasanlagen vergoren und dann auf das Feld ausgebracht wird, stinkt sie nicht mehr.

Mehr als 45.000 Menschen sind in der Biogasbranche tätig.

Biogasanlagen schaffen viele Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

Unser Geld für die Stromrechnung landet bei den heimischen Landwirten – und nicht bei den Ölmultis.

Mit jeder Biogasanlage investieren wir in eine klimafreundliche Zukunft für unsere Kinder.

Die Exkremente von drei Kühen reichen aus, um einen durchschnittlichen Haushalt ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.

Biogasanlagen liefern immer genau dann Strom, wenn er gebraucht wird – und garantieren damit eine verlässliche Stromversorgung.

Methanbakterien, wie sie in der Biogasanlage vorkommen, existieren seit ca. 3,5 Milliarden Jahren – und gehören damit zu den ältesten Lebewesen der Erde.

Im Gasnetz kann Biogas viele Monate gespeichert werden – und je nach Bedarf Strom und Wärme liefern.

Biogasanlagen sind eine einfache und dezentrale Energiequelle für Schwellen- und Entwicklungsländer. So entsteht etwa in vielen Dörfern Afrikas aus Haushaltsabfällen und Kuhdung in einfachen Biogasanlagen Gas zum Kochen.

Für viele Landwirte ist die Biogasanlage eine überlebenswichtige Existenzsicherung in Zeiten niedriger Milch- und Fleischpreise.

Viele Häuser heizen bereits mit Wärme aus einer Biogasanlage – klimaneutral und kostengünstig.

Mit Biogaswärme werden auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Turnhallen, Freibäder, Krankenhäuser und Altenheime mit heimischer, klimafreundlicher Heizenergie versorgt.

Die Biogasbranche erwirtschaftet jährlich über 9 Milliarden Euro.

Fast jede Pflanze kann in Biogasanlagen vergoren werden. Dadurch kann Biogas dazu beitragen, dass unsere Felder bunter und artenreicher werden. Viele Betreiber bauen schon heute alterna­tive Energiepflanzen an, obwohl der Anbau ökologisch wertvoller Energiepflanzen im Vergleich zum Mais in der Regel Minderein­nahmen bedeutet.

Bei der Erzeugung einer Kilowattstunde Strom entsteht in Biogasanlagen weni­ger als ein Drittel der Treibhausgase im Vergleich zu Kohlekraftwerken.

Auf knapp 1,6 Millionen Hektar wachsen Energiepflanzen, die für die Vergärung in einer Biogasanlage bestimmt sind. Das sind weniger als 10 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Selbst wenn sich diese Fläche verdoppeln würde, könnte sich Deutschland problemlos mit Lebensmitteln versorgen.

In Biogasanlagen entsteht u.a. aus Gülle, Rasenschnitt und Kartoffelschalen Strom und Wärme sowie Biomethan. Die dabei anfallenden Gärreste können anschließend als nährstoffreicher Dünger eingesetzt werden. Doch das mögliche Potenzial der Abfallverwertung zur Energiegewinnung wird noch längst nicht ausgeschöpft: Laut Umweltbundesamt landen jährlich 3,3 Millionen Tonnen an Bioabfällen in der Restmülltonne und somit in der Müllverbrennungsanlage. Würde diese Menge Bioabfall in Biogasanlagen verwertet, könnte damit ein Jahr lang Strom für 165.000 Vier-Personen-Haushalte erzeugt werden.

Mais auf einem Hektar erzeugt so viel Biomas­se wie kaum eine andere Pflanze. Darüber hinaus hat Mais einen geringen Was­serbedarf, braucht wenig Pflanzenschutz­mittel und bildet bei der Vergärung sehr viel Gas. Für die Biogasanlage und für den Anlagenbetreiber die ideale Pflanze. Übrigens entspricht die heutige Maisanbaufläche gerade einmal der Fläche Ende der 1980er Jahre.

Biogasanlagen verhindern, dass Methan aus unvergorener Gülle in die Atmosphäre entweicht. Durch eine konsequente Vergärung von Gülle könnten bis zu 7 Millionen zusätzliche Tonnen CO2 eingespart werden. Derzeit wird jedoch nur ein Viertel der in Deutschland anfallenden Gülle in Biogasanlagen vergoren.

Die aus dem Biogasprozess entstehenden Gärreste sind gut verwertbare organische Dünger, die den Nährstoffkreislauf schließen und den Humusaufbau fördern. Zudem verbessern sie die Bodenhygiene, da Nahrungsquellen für Schädlinge und Krankheitserreger sowie Unkrautsamen in der Vergärung abgetötet werden.